Neuer Rekord im Solarzubau in Bad Krozingen

Aktuelle Daten per 7/2024 zeigen einen Rekord-Zubau in Bad Krozingen von knapp 2300 kWp in 2023 und bis Ende Juli 2024 noch eine weitere Steigerung um 1850 kWp! Gemäß der Zahlen aus dem Marktstammdatenregister sind zu den rd. 52.400 Modulen per Ende 2022 in den rund 1,5 Jahren bis Ende Juli 2024 über 10.500 PV-Module mit durchschnittlich 395Wp dazugekommen.

Größte Einzelprojekte in 2024 waren bisher "Green Places" in Biengen mit 382 kWp, die Theresienklinik mit 172 kWp, der Lazariterhof mit 123 kWp sowie das Hotel Nouri mit 90 kWp. Allein auf diesen 4 Anlagen wurden rund 1800 neue PV-Module verbaut!

Die installierte Leistung hat sich von Ende 2022 11,9MWp auf nun über 16MWp erhöht, was rund 18-19% des geschätzen Stromverbrauchs von Bad Krozingen entspricht (auf Basis von geschätzt 1000kWh jährl. Stromertrag pro installiertem kWp [=16 Mio kWh] und Hochrechnung des Stromverbrauchs aus dem Klimaschutzkonzept Bad Krozingen 2020 auf die heutige Einwohnerzahl: 3857 kWh * rd. 22'400 Einwohner [=86,4 Mio kWh]).

Bis zum Ziel von 80% erneuerbaren Energien bis 2030 ist Bad Krozingen damit aber noch sehr weit entfernt, und kann die große Lücke nur durch die lokale Unterstützung von Windparks in der Region erreichen.

Ein einziges geplantes Windrad im "Windpark Breisgau" kann rd. 12 Mio kWh pro Jahr erzeugen - basierend auf der geplanten installierten Leistung von 7,2MW pro Windrad und der durchschnittlichen Energieerzeugung in BW der letzten 3 Jahre von 1,72 Mio kWh pro MW. Die BI Unser Breisgau spricht zwar vom Schwachwindgebiet, schätzt die Energieerzeugung eines Windrads aber sogar auf 15-18 Mio kWh pro Jahr.

Das heißt, daß nur 1 - 1,3 Windräder die gleiche Strommenge wie alle in den letzten über 20 Jahren gebauten PV-Anlagen in Bad Krozingen erreichen. Mit 4 Windrädern und einem weiteren starken Solarausbau könnten wir bis 2030 vollständig auf erneuerbaren Strom umsteigen!

Die Badische Zeitung widmete am 9.9.2024 insbesondere unseren Recherchen zum Solarausbau einen großen Artikel im "Südlichen Breisgau". Herzlichen Dank!

Immer mehr Solarstrom – aber reicht das? - Bad Krozingen - Badische Zeitung (badische-zeitung.de)

Ausbau der Solarenergie hinkt im Vergleich zum Umland in BK deutlich hinterher

Eine Auswertung der im Marktstammdatenregister gemeldeten Photovoltaik (PV)-Anlagen in Bad Krozingen und 5 Vergleichskommunen aus dem Umland (Ehrenkirchen, Müllheim, Staufen, Emmendingen, Breisach) per Anfang Aug. 2024 hat interessante Erkenntnisse zu Tage gefördert:

Per Anfang August 2024 waren über 63.000 PV-Module innerhalb von 1175 PV-Anlagen in Bad Krozingen verbaut, und damit eine Kapazität von 16 MWp (brutto) erreicht worden. Der Zubau in 2023 hat in Bad Krozingen mit 2,3 MWp einen neuen Rekordwert erreicht. Müllheim kam allerdings in 2023 auf +3,4 MWp, Emmendingen auf +3,6 MWp und Breisach gar auf stolze +4,2 MWp (und liegt bis Anfang August 2024 bei weiteren +3,9 MWp).

Im Vergleich der installierten PV-Kapazität pro Einwohner fällt Bad Krozingen in den letzten  Jahren deutlich zurück. Lagen wir 2019 mit 434 Wp/EW noch genau auf dem Niveau der 5 Vergleichskommunen (433 Wp/EW), liegen diese mit 842 Wp/EW mittlerweile 21% über dem Wert von Bad Krozingen (696 Wp/EW). Beim Wachstum der installierten PV in den letzten 5 Jahren hatten Breisach mit +134% und Staufen mit +120% klar die Nase vorn, während Ehrenkirchen, Emmendingen und Müllheim mit Zuwächsen von 72-102% ihre Kapazität deutlich erhöht haben. Bad Krozingen ist hier mit einem Plus von nur 60% leider Schlußlicht.

Von den für 2023 geplanten 1,6 Mio. Euro Investitionen der Stadt Bad Krozingen in neue PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden konnte nur sehr wenig umgesetzt werden, und auch die von den Fraktionen von Grünen und SPD angeregten Projekte für große Freiflächensolaranlagen und zur Überbauung großer Parkplätze hört man leider kaum noch was. Parents for Future würde sich deshalb zum Wohle unserer aller Zukunft sehr freuen, wenn wir nun in 2024 den Turbo zünden und die geplanten Projekte in die Umsetzung kommen. Um Klimaneutralität 2040 bei steigendem Strombedarf durch Wärmepumpen und E-Autos zu erreichen (man geht von einer Verdopplung bis 2040 aus), müssen wir die PV-Kapazität in etwa vervierfachen, d.h. rd. 200.000 PV-Module zubauen, und benötigen darüber hinaus noch mind. 4 Windräder auf unserer Gemarkung.  

Auf unseren Dächern (von Gewerbe, Landwirten und Privaten) und Parkplätzen schlummert noch ein enormes Potential für den Ausbau der Photovoltaik, aber auch große Freiflächen- und Agri-PV-Anlagen werden benötigt. Die stark gestiegenen Kosten für Strom, Gas und Öl gegenüber den stark gefallen Preisen für PV machen die Investition insbesondere bei einem hohen Eigenverbrauchs-Anteil auch finanziell sehr attraktiv.

 

Tabellen & Charts unten: bereinigte Daten des Marktstammdatenregisters per Anfang August 2024:


Solarenergie gegen steigende Energiekosten einsetzen

Durch die Nutzung von Solarthermie zur Wärmeerzeugung und Photovoltaik (PV) zur Stromerzeugung können Sie viel Geld sparen. Gleichzeitig unterstützen Sie maßgeblich den Kampf gegen den Klimawandel, den Bundespräsident Steinmeier als „die Überlebensfrage der Menschheit“ bezeichnet hat.

Auf Portalen wie „Heizsparer“ (www.heizsparer.de/solar) finden Sie nicht nur Grundlagen-Informationen, sondern auch Wirtschaftlichkeitsrechner und eine Übersicht über Fördermöglichkeiten. Während viele Stromtarife derzeit bei 30-40ct/kWh liegen, können Sie bei günstigen Voraussetzungen Ihren eigenen Strom für nur 10-15ct/kWh erzeugen. Beim Einsatz von Solarthermie in Bestandsgebäuden können Sie ggf. mit  Zuschüssen durch den Staat rechnen.

Das Solarpotenzial auf Ihrer Dachfläche können Sie auf der Energieatlas-Seite der Landesanstalt für Umwelt BW einsehen (www.energieatlas-bw.de/sonne/dachflachen).

Die Potenzialanalyse berücksichtigt die Neigung, Ausrichtung, Verschattung und solare Einstrahlung jedes einzelnen Gebäudes. Einen kleinen Auszug aus dem Energieatlas finden Sie am Beispiel eines der Gebäude der Landeck-Schule in der Graphik.

Im Kleinen können Sie auch mit einem sog. „Balkonsolargerät“ mit 2 Modulen bis 800 Watt auf Ihrer Garage, Ihrem Schuppen, oder eben an Ihrem Balkon günstigen Solarstrom erzeugen. Über eine Steckdose wird der Strom ins Hausnetz eingespeist, und deckt den zeitgleichen Verbrauch Ihrer eigenen Geräte ab. Mehr Informationen und Schritt-für-Schritt Anleitung unter http://balkon.solar.