JA! zu Windenergie im Südlichen Breisgau

Der Projektentwickler Iterra Energy hat Ende März 2025 mitgeteilt, dass er die Planung des "Windparks Breisgau" einstellt. Die gemessenen Windverhältnisse waren leider unterhalb der Angaben im Windatlas Baden-Württemberg, so dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht gewährleistet wäre. 

Nähere Infos: Projektende für den Windpark Breisgau | Windpark Breisgau

bzw. als BZ-Plus-Artikel hier: Aus für Windpark Breisgau: Es weht zu wenig Wind für geplante Windräder bei Ehrenkirchen - Ehrenkirchen - Badische Zeitung


Stellungnahme vom 16.09.2024 von Parents for Future Bad Krozingen zur Sitzungsvorlage der Stadt zum Thema Ausweisung von Vorranggebieten für Solar- und Windenergie im Rahmen der Regionalplanung (Gemeinderratssitzung Bad Krozingen vom 23.09.2024).

Im Vergleich zur früheren Version der Sitzungsvorlage von Ende Juni wurden an einigen Stellen Korrekturen berücksichtigt. Trotzdem sollten aus unserer Sicht noch einige weitere Verbesserungen in die offizielle Stellungnahme der Stadt eingearbeitet werden. Unsere Begründung und unser Vorschlag für eine optimierte Beschlussfassung (mit Vergleich zum vorherigen Entwurf von Ende Juni) entnehmen Sie bitte den folgenden beiden Dokumenten:

Regionalplanung_Wind_Solar_BK_StellungnahmeP4F_16Sept2024.pdf 1.471 KB
Vergleich GR Beratungsunterlagen Sept vs Juli 2024_Vorschlag P4F.pdf 275 KB

Mit Öffentlichkeitsarbeit und einer Online-Unterschriftensammlung auf www.change.org/windraeder_breisgau sorgen wir für Rückenwind für die Energiewende im Südlichen Breisgau. Wir überlassen die öffentliche Diskussion um die Etablierung eines Windparks Breisgau nicht der Agitation der Windkraftgegner von „Unser Breisgau“.

Die größte Gefahr für Hab & Gut, Natur und Lebensqualität – insbesondere hier im Oberrheingraben – geht von einer ungebremsten Klimakrise aus, die schon in wenigen Jahrzehnten weitaus drastischere Auswirkungen auf uns alle hat als die 4 geplanten Windkraftanlagen zwischen Ehrenkirchen, Bad Krozingen und Staufen.

Um den deutschen Beitrag zur Minderung der Folgen des Klimawandels zu leisten, ist der Ausstieg aus den klimaschädlichen fossilen Energien – allen voran Kohle und Gas – unabdingbar.

Ein schneller und naturverträglicher Ausbau der erneuerbaren Energien ist von zentraler Bedeutung. Ein dezentral organisiertes Energiesystem vermindert unsere Importabhängigkeit von fossilen Energien und fördert die regionale Wertschöpfung. Ökonomisch stabile Kommunen und Wirtschaft tragen zu mehr Gerechtigkeit bei Produktion und Verbrauch des Allgemeingutes Energie bei. Menschen sollen von erneuerbaren Energien profitieren und die Energiewende mitgestalten können.

Strom kommt nicht „aus der Steckdose“, sondern muss erzeugt werden. Dabei gibt es keine perfekte Lösung, die keinerlei Nachteile mit sich bringt – was auch für Solar und Windkraft gilt. Vorgebrachte „Argumente“ von Mikroplastik, Flächenversiegelung, „Vögel-Schreddern“ usw. sind absolut marginal z.B. gegenüber dem Reifenabrieb von Fahrzeugen oder den Folien auf den Äckern, der Versiegelung für Straßen und Baugebiete, oder den Vögel-Schäden durch Hauskatzen oder Scheiben. Eine nachhaltige Alternative wäre die deutliche Reduktion von Energie- und Ressourcenverbrauch und eine fundamental andere und nachhaltigere Lebensweise, zu dem aber auch die Windenergiegegner nicht bereit sind

Die nach dem „Sankt-Florians-Prinzip“ vorgehende lokale Bürgerinitiative „Unser Breisgau“, die von den seit vielen Jahren aktiven Windkraftgegnern von EIKE und der LANA (vormals „Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwalds“) tatkräftig unterstützt wird, schürt aktuell Ängste mit haltlosen Vorwürfen und Fake-Behauptungen wie einer „Infraschall-Belastung“. Sie hat damit Unterschriften gegen die laufende „Teilfortschreibung Solar- und Windenergie“ des Regionalverbands Südlicher Oberrhein (WindSolar) gesammlet, nachdem sie bereits in den Gemeinderäten von Ehrenkirchen, Staufen und Bad Krozingen mit ihrem häufig aggressiven Auftreten auf wenig Zuspruch gestoßen sind.

Mit Ihrer Unterschrift auf www.change.org/windraeder_breisgau zeigen Sie Haltung und übernehmen hier vor Ort Verantwortung für eine klimagerechte und menschenfreundliche Zukunft. Vielen Dank!

Kurz und knapp: Warum Windenergie?

→ Wind ist eine kostengünstige, ressourcenschonende und vielerorts verfügbare Energiequelle

→ Strom aus Windenergie kann dezentral und verbraucher*innennah erzeugt werden, so kann lokale Wertschöpfung generiert und echte Teilhabe gefördert werden

→ Geringer Flächenbedarf bei hoher Energieausbeute

→ Minimale Bodenversiegelung und Rückbau ohne bleibende Schäden

→ Keine Abgas- und Strahlen- oder Giftmüllprobleme

→ Zahlt ein auf Deutschlands internationale Verpflichtung zum Klimaschutz

→ Regionale/lokale Wertschöpfung durch Bürger*innenenergie und kommunale Beteiligung möglich

→ Nachhaltige und zukunftsfähige Arbeitsplätze

→ Wirksame Artenschutzmaßnahmen, um unvermeidbare Schäden an der Natur zu minimieren, sind größenteil bekannt und können effektiv umgesetzt werden

→ Saubere Energie, die nicht gesundheitsschädlich ist

Stadtverwaltung legt dramatische Wendung hin und torpediert nun Solar & Wind vor Ort (29.6.2024)

Wir waren zunächst erfreut über die positive Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 20.6.2024 zur Ausweisung von Wind- & Solar-Vorranggebieten im Rahmen der öffentlichen Anhörung durch den Regionalverband (TOP 6 der GR-Sitzung am 1.7.2024). Die am 23.6. gestartete Unterschriftensammlung sollte für Rückenwind für verantwortungsvolle Kommunalpolitiker sorgen, die Haltung und Verantwortung zeigen und sich nicht von den bisweilen aggressiv auftretenden Windkraftgegnern beeindrucken lassen. Die Online-Petition wurde innerhalb von 2 Wochen von über 1200 Menschen aus der Region unterstützt! 

Umso enttäuschender war die 180°-Wende am 28.6.2024 durch die neue Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung (Vorlage 71/2024 (ratsinfomanagement.net)), die nun fast alle Flächen torpediert. Wir bedanken uns bei den Fraktionen des Gemeinderats, die es abgelehnt hatten, sich ohne ausreichende Beratungszeit vorschnell gegen die Ausweisung der Vorranggebiete für Wind und Solar in und um Bad Krozingen auszusprechen. Die finale Beratung der Stellungnahme der Stadt findet nun während der ersten regulären Sitzung des neuen Gemeinderats am 23. September 2024 statt (Sitzungstermin - SD.NET RIM 4 (ratsinfomanagement.net)).  Zuvor (am 10. September) soll eine öffentliche Vorstellung der Windpark-Pläne von offizieller Seite aus erfolgen.

Wir hoffen nun auf die Fraktionen im Gemeinderat, sich der Energiewende vor Ort nicht zu verschließen und zu einer konstruktiven und verantwortungsvollen Kommunalpolitik zurückzukehren.



Mißlungene Ballonaktion der BI "Intelligente Energiewende"

Die Partner-BI von "Unser Breisgau" wollte am 21.7.24 die "dramatische Beeinträchtigung" der "Riesenwindräder" im "Schwachwindgebiet" Breisgau aufzeigen.

Schade nur, dass zu viel Wind die Ballons nur auf rd. 100 Meter haben ansteigen lassen, und die "visuelle Beeinträchtigung" angesichts der bestehenden 110kV-Stromtrassen kaum bemerkbar war.


 

"Visuelle Beeinträchtigung" der Staufener Burg  durch Windräder?

Staufen ist besorgt wegen potenzieller "visueller Beeinträchtigung" ihrer Burg und fordert eine 7.5km-Schutzzone um den Schloßberg. Gemäß Landesgesetz ist so eine Schutzzone allerdings nur "im höchsten Maße raumwirksamen Kulturdenkmalen" vorbehalten, zu dem die Burg nicht gehört (Umgebungsschutz: Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de)). 

Die Beeinträchtigung liegt offensichtlich längst vor, durch die eigene große Plastikfabrik und die neue Ortsumfahrung direkt am Fuß des Schlossbergs.

Auch ist die Burg aus Bad Krozingen kaum ungetrübt  hinter der bestehenden 110 kV-Starkstromleitung zu erkennen.